- 11 August 2025

Die stille Macht der Bakterien – und wie sie unsere Haut jung halten können
Mit den Jahren verändert sich unser Spiegelbild: feine Linien um die Augen, tiefer werdende Falten an Stirn und Mund – untrügliche Zeichen, dass die Haut an Spannkraft verliert. Weniger sichtbar, aber entscheidend, sind die Prozesse, die unter der Oberfläche stattfinden. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das Hautmikrobiom, also die Gesamtheit der Mikroorganismen, die unsere Haut besiedeln.
Wie im Darm sorgt auch auf der Haut ein gesundes Mikrobiom für Schutz und Balance. Die „guten“ Bakterien wehren schädliche Erreger ab, stabilisieren die Hautbarriere und tragen dazu bei, Feuchtigkeit zu speichern. Mit zunehmendem Alter gerät dieses Gleichgewicht jedoch aus der Bahn: Nützliche Mikroben werden weniger, während schädliche Überhand gewinnen. Die Folgen sind Trockenheit, Irritationen, Entzündungen – und beschleunigte Hautalterung.
Die moderne Hautforschung hat inzwischen erkannt, dass gezielt eingesetzte prä- und postbiotische Wirkstoffe hier Abhilfe schaffen können. Präbiotika wie Inulin dienen den guten Bakterien als Nahrung, fördern ihr Wachstum und hemmen gleichzeitig schädliche Keime. Postbiotika wie Bifida Ferment Lysate stärken die Hautbarriere, aktivieren zelluläre Reparaturmechanismen und können sogar DNA-Schäden vorbeugen. Das Ergebnis: widerstandsfähigere, elastischere Haut, die Faltenbildung verlangsamt.
Doch nicht nur das Mikrobiom spielt eine Rolle. Studien zeigen, dass unsichtbare Mikroentzündungen in der Haut den Alterungsprozess beschleunigen. Pflanzliche Wirkstoffe wie Bisabolol aus der Kamille oder Magnolienextrakt mit den Inhaltsstoffen Magnolol und Honokiol wirken gezielt entzündungshemmend und beruhigend.
Ein weiterer Feind jugendlicher Haut ist die sogenannte Glykation – eine „Verzuckerung“ von Kollagen- und Elastinfasern, die ihre Elastizität zerstört. Hier kann Kombucha-Extrakt ansetzen, indem er diese schädlichen Prozesse hemmt. Für pralle Feuchtigkeit sorgen bewährte Klassiker wie Hyaluronsäure, Sheabutter und Glycerin.
Auch biotechnologische Innovationen halten Einzug in die Hautpflege. Phytol aus Moosextrakt aktiviert Gene, die die Vitalität des Zellkerns verbessern und die Kollagenproduktion steigern. Phytosterine aus tropischen Farnen stärken die Verbindung zwischen den Hautschichten, was zu sichtbar festerer Haut führt.
Ergänzt wird dieses Wirkstoffarsenal durch Tremella-Pilzextrakt – oft als „pflanzliche Hyaluronsäure“ bezeichnet –, antioxidatives Q10 und regenerierendes Arganöl. Zusammengenommen entsteht eine Art Multischutzsystem gegen die wichtigsten Ursachen der Hautalterung: Verlust der Hautflora-Balance, Feuchtigkeitsmangel, Mikroentzündungen, Glykation und oxidative Schäden.
Die Botschaft der Forschung ist klar: Wer die Jugendlichkeit der Haut bewahren will, muss nicht nur oberflächlich pflegen, sondern gezielt auf tiefere biologische Prozesse einwirken – und dabei die natürlichen Schutzsysteme der Haut aktiv unterstützen.